Die Frontbreite betrug circa 4,30 Meter. Das Haus Schwarzer Hermann wurde 1604 erbaut. Der ungewöhnliche Hausname geht zurück auf den Frankfurter Ratsherrn und Schöffen Hermann Schwarz, auch Hermann Niger genannt, der im 13. Jahrhundert lebte. Nach ihm war in der Nähe des Friedberger Tors ein Brunnen benannt. Die dort verwendete Brunnenfigur war vermutlich das Vorbild für das Hauszeichen des Schwarzen Hermanns. Hier an dem Haus in der Judengasse zeigte es einen Mann mit Helm und Lanze. Die Bewohner*innen des Hauses gehörten wahrscheinlich eher den ärmeren Bevölkerungsschichten an. Sie handelten mit Alltagswaren wie Lebensmitteln und Kleidern. Vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zum Abriss des Hauses im Jahre 1888 wohnte hier vor allem eine Familie Schames. Schames war der hebräische Name für Schulklepper. Der Schulklepper war ein Gemeindediener. Der Beruf, dem ein frühes Mitglied der Familie nachgegangen war, war hier also zum Familiennamen geworden. Spätere Mitglieder der Familie hatten dieses Amt aber nicht mehr ausgeübt. Jacob Schames zum Beispiel, der fast das ganze 18. Jahrhundert über im Schwarzen Hermann wohnte, war ein Rabbiner. Bei dem großen Brand in der Judengasse im Jahre 1711 wurde das Haus Schwarzer Hermann zerstört und anschließend wiederaufgebaut. Nach der Emanzipation der Jüdinnen und Juden wurde es im Jahre 1886 von der Stadt übernommen und 1888 abgebrochen.