Die Frontbreite betrug ca. 6 Meter. Das Haus Schule gehörte zu den ältesten Häusern in der Judengasse. Im Jahr 1560 wurde es als kleines namenloses Haus beschrieben, in dem der Schulmeister Götz lebte. Danach diente es auch den Angestellten der Jüdischen Gemeinde, dem Schulklepper, dem Vorsänger und dem Schächter als Dienstwohnung. Möglicherweise beherbergte es auch einen Betraum, in dem der Gottesdienst abgehalten wurde. Damit stellte es vermutlich das älteste Gemeindehaus dar. Um 1600 ließ der berühmte jüdische Gelehrte Akiwa Frankfurter, genannt Kiwe, das Häuschen ausbauen. Danach war es kein Gemeindehaus mehr, sondern ein Privathaus wie jedes andere. Inzwischen hatte sich das Haus, das weiterhin Schule hieß, zu einem geräumigen Gebäudekomplex mit circa 6 Meter Front entwickelt und bestand aus zwei Vorder- und zwei Hinterhäusern. Über Jahrhunderte wohnten in dem Gebäudekomplex weiterhin Gemeindebedienstete, wie z.B. Liberman der Hekdeschverwalter oder Geschäftsleute. Bei dem großen Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und wiederaufgebaut. Im Jahre 1694 lebten insgesamt acht Familien in dem Hauskomplex, von denen einige mit Pelzwerk, Leinwand, Silberwaren, Häuten und Papier handelten. Eine Witwe verdiente sich als Näherin für Jüdinnen und Juden ihren Lebensunterhalt und einer war als Vorbeter in der Synagoge tätig. Fünfzehn Jahre später lebten elf Familien in den Vorder- und Hinterhäusern mit insgesamt 61 Personen, darunter ein Rabbiner. Im 18. Jahrhundert wurde dieser große Wohnkomplex von zahlreichen Familien, unter ihnen auch Rindskopf, Schuster-Öttingen und Oppenheimer bewohnt. Bei dem großen Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und wiederaufgebaut. Im Jahre 1864 übernahm die Stadt das Gebäude und ließ es ein Jahr später abreißen.