Die Frontbreite betrug ca. 4,5 Meter. Das Haus Rotes Schild wurde um 1563 von Isaac zum Roten Hahn erbaut. Da das Stammhaus ein rotes Hauszeichen hatte, erhielt auch das Zeichen dieses Haus zur Kennzeichnung der Herkunft die Farbe Rot. Der Erbauer Isaac Hahn ist der Stammvater der berühmten Bankiersfamilie Rothschild. Diese hat aber nie in dem gleichnamigen Haus, das von einem anderen Nachkommenszweig des Isaac bewohnt worden ist, gelebt. Die Rotschilds betrachteten vielmehr das auf der Ostseite, weiter nördlich gelegene Haus zum Grünen Schild als ihr Stammhaus. Das Haus zum Roten Schild war ein einfaches Haus. Nicht zuletzt seine Lage am Südende der Gasse, dort wo überwiegend ärmere Jüdinnen und Juden wohnten, lässt darauf schließen, dass die Bewohner*innen wenig vermögende Leute waren. Die Nachkommen des Isaac Hahn, genannt Rothschild, waren kleine Geschäftsleute, Vorsänger und Lehrer. Der Urenkel des Hauserbauers Isaac Rothschild, Joseph Rothschild, war bis zum Brand der Judengasse im Jahre 1711 Besitzer des Hauses. Im Jahre 1689 wurde ihm gestattet, ein Hinterhaus gegenüber dem Predigerkloster zu bauen. Er handelte mit hebräischen Büchern. Zu dieser Zeit lebten im Haus mehrere Familien. Sie ernährten sich als Fleischhacker, Jobwächter (Nachtwächter) und Vorsänger. Zeitweilig war im Haus eine Herberge für Fremde. Die Bewohner*innen waren alle recht arm, von einem wird ausdrücklich festgehalten, dass er "arm ist und aus dem Spital erhalten wird". Da Joseph Rothschild keine Nachkommen hatte, wurde das Haus im 18. und 19. Jahrhundert von anderen Familien, so den Schloß und den Trier bewohnt. Bei dem großen Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und danach wiederaufgebaut. Im Jahre 1843 wurde es von der Stadt zum späteren Abbruch übernommen.