Die Frontbreite betrug ca. 2,5 Meter. Die Traube war ursprünglich ein sehr großes, 7,7 Meter breites Haus. 1599 wurde sie abgerissen und auf dem Gelände entstanden drei neue, sehr schmale Häuser, die ca. 2,5 Meter breit waren. Der mittlere Neubau erhielt den Namen Rote Traube. Im 17. Jahrhundert lebten hier u.a. Mitglieder der Familie Urschel, auch Orschel oder Ursel genannt, sowie der nach dem Haus benannte Familienzweig Traub. Die Urschel waren eine sehr wohlhabende Familie. Der Frankfurter Historiker Alexander Dietz schreibt, dass einer ihrer Angehörigen, Salomon zur Roten Traube, in den Jahren 1691 und 1692 große Lieferungsverträge mit dem hiesigen Kornamt abschloss. Die Visitationsliste von 1694 vermerkt dagegen, dass eine der im Haus wohnenden Familien mit Eisen handelte. Die anderen beiden Familien hatten den Status von Fremden. Sie stammten aus Worms und gaben an, "sie seien sehr arm". Bei dem großen Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und bald darauf wiederaufgebaut. Im Jahre 1868 übernahm es die Stadt zum baldigen Abbruch.