Die Frontbreite betrug ca. 4,3 Meter. Das Haus Rost war das Geburtshaus des Schriftstellers Ludwig Börne und gehörte zu den Sehenswürdigkeiten der Judengassse im 19. Jahrhundert. Ursprünglich stand auf dem Grundstück ein Haus mit dem Namen Schwarzer Ring, das mit Einrichtung der Judengasse um 1460/62 von einem aus Köln stammenden Juden erbaut worden war. Um 1575 wurde das Haus in zwei Einheiten geteilt. Da die Bewohner*innen des Schwarzen Ringes Bankrott gemacht hatten und aus der Stadt ausgewiesen worden waren, erhielten die neuen Häuser die Namen Rost und Gelber Ring. Das Hauszeichen stellte einen Bratrost mit zwei Fischen darauf dar. Der Rost wurde stets von sehr einflussreichen und wohlhabenden Familien der Judengasse bewohnt, den Drach, Guggenheim, Oppenheimer und den Baruch, der Familie von Ludwig Börne. Samuel Drach, der hier um 1694 wohnte, war kaiserlicher Kommissar. Er beschäftigte zwei Diener und zwei Mägde, was außergewöhnlich war. Der nachfolgende Besitzer Josef Guggenheim oder Oppenheimer, der seit etwa 1705 im Rost wohnte und als Wechsler tätig war, hielt sich einen großen Hofstaat mit drei Mägden, zwei Dienern und einem Hauslehrer. Sicherlich war dies einer der vornehmsten Haushalte in der engen Judengasse. Im Jahre 1781 zog Jakob Baruch nach seiner Heirat mit Julie Gumperz hier ein und betrieb im Haus ein Wechselgeschäft. Am 6. Mai 1786 wurde der Schriftsteller Ludwig Börne als Juda Löb Baruch in diesem Haus geboren. Seine Brüder führten das väterliche Wechselgeschäft fort. Bei dem Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und kurz darauf wiederaufgebaut. Im Jahre 1879 wurde es von der Stadt zum baldigen Abbruch übernommen. Vorher hatte eine Bürgervereinigung vergeblich versucht, das Haus zu erhalten, was vom Senat aus finanziellen Gründen abgelehnt wurde. In Erinnerung an Ludwig Börne hieß die Judengasse nach 1885 Börnestraße und der Judenmarkt Börneplatz.