Die Frontbreite betrug ca. 3,7 Meter. Das Haus Ochs wurde gegen 1550 von Samuel Landau-Ochs erbaut. Obwohl mehrere Hausteile abgetrennt worden waren, blieb es für die Judengasse mit knapp vier Metern Breite immer noch ein Wohnhaus mit durchschnittlicher Größe. Für ca. 120 Jahre war es das Stammhaus der seit 1523 in Frankfurt ansässigen bedeutenden Familie Landau-Ochs. Samuel Landau-Ochs, der Stammvater der Familie, war Vorsteher der Jüdischen Gemeinde und hatte eine bedeutende Stellung am kaiserlichen Hof errungen. Er befand sich im Besitz eines besonderen kaiserlichen Privilegs, das ihm Steuerfreiheit zusicherte. Somit musste er auch für sein Haus keine Steuern zahlen. Zu seinen Nachkommen zählten viele reiche Textil-, insbesondere Seidenhändler. Im 17. und 18. Jahrhundert war das Haus möglicherweise namentlich in zwei Teile, den Roten und den Weißen Ochsen geteilt, wobei jedoch der Hauszins nur für eine Hauseinheit gezahlt wurde. In diesen Jahren wohnten u.a. Mitglieder der wohlhabenden Familie Wimpfen im Haus, die als Juweliere sehr bekannt waren. Auch eine unbekannte und unbemittelte Familie Speyer, die nichts mit den gleichnamigen berühmten Bankiers und Mäzenen zu tun hatte, lebte hier. Bei dem großen Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und wiederaufgebaut. Im Jahre 1884 übernahm es die Stadt zum Abbruch.