Die Frontbreite betrug ca. 1,70 Meter. Das Haus Hufeisen wurde 1561 erbaut. Mit einer Frontbreite von nur etwa 1,70 Metern war es eines der schmalsten Häuser in der Judengasse. Auch seine Bewohner*innen lebten in eher bescheidenen Verhältnissen. Beides fällt umso mehr auf, als die unmittelbaren Nachbarhäuser, Einhorn und Silberne Krone, mehr als doppelt so breit und deren Bewohner*innen zum Teil sehr wohlhabend waren. Im Hufeisen wohnte lange die Familie Lechnich, die im Laufe der Zeit den Hausnamen als Familiennamen angenommen hatte. Der Historiker Alexander Dietz charakterisiert diese Familie als unbemittelt. Sie lebte wahrscheinlich vom Handel mit alten Kleidern, der wenig einträglich war. Ein Mitglied der Familie, Herts Lechnich, soll es jedoch Mitte des 18. Jahrhunderts auf ein Vermögen von immerhin 5000 Gulden gebracht haben. Er zählte damit zwar nicht zu den Reichen, hob sich aber immerhin ab von der ärmeren Bevölkerungsschicht, zu der die sonstigen Mitglieder der Familie Lechnich-Hufeisen gehörten. Bei dem großen Brand in der Judengasse im Jahre 1711 wurde das Haus Hufeisen zerstört und anschließend wiederaufgebaut. Nach der Emanzipation der Jüdinnen und Juden wurde es im Jahre 1883 von der Stadt übernommen und abgebrochen.