Die Frontbreite betrug ca. 2,7 Meter. Das Haus Horn wurde um 1510 von Seligmann und seinem Vater, dem Koch und Wirt David aus Friedberg, erbaut. David zog später in das Haus Elefant und wurde wegen Spielschulden und einer Schlägerei bestraft. Im Haus Horn war vermutlich eine Gaststätte. Es wohnten hier mehrere Metzger, die als recht arm galten. So lebte hier zu Beginn des 17. Jahrhunderts der Metzger Ennos, auch "der lange Endress, der Judenmetzger" genannt. Er hatte vorher im Hinterhaus Blasebalg gewohnt und war danach in das Haus Paradies umgezogen. Verschuldet ging er nach Hanau, kehrte jedoch wieder nach Frankfurt zurück, wo er von 1607 - 1610 in Schuldhaft einsaß. Zwischendurch arbeitete er als Viehhändler. Im Januar 1625 starb er schließlich völlig verarmt gleichzeitig mit seiner Frau im Asyl für Elende, Alte und Kranke, wahrscheinlich als Opfer der 1625 ausgebrochenen Pestepidemie. Rund hundertfünfzig Jahre danach starb im Haus der Metzger Schimschon, dessen Vater aus Wetzlar nach Frankfurt gekommen war. Er war mehrfach wegen verschiedener Marktvergehen und Fleischkäufe vorbestraft. So musste er 1623 Strafe wegen Rinderkaufs und Gänseverkaufs, 1624 wegen Verkaufs von Hammeln und des Schächtens bezahlen. Im Jahre 1619 wurde ihm auf Antrag der Baumeister die Stättigkeit aufgesagt, doch blieb er in der Stadt. Der Erzbischof von Trier unterstützte seine Bitte, ihn wieder in Frankfurt zuzulassen. Im Jahre 1694 lebte im Haus ein Schulmeister, der auch Bier zapfte. Möglicherweise ist damit eine Wirtschaft gemeint. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebten hier drei Familien. Bei dem großen Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und wenig später wiederaufgebaut. Im Jahre 1883 übernahm die Stadt das Haus zum Abbruch.