Die Frontbreite betrug ca. 4 Meter. Das Haus Hellebarde wurde um 1585 vom Nachbarhaus Ochs abgespalten. Der Hausname wurde vom Rechneiamt gewählt, um auf diese Weise die Herkunft des Hauses zu kennzeichnen. In den Jahren 1556/1558 hatten zwei vom Ochs abgeteilte Häuser die Namen Armbrust und Büchse erhalten, zu denen eine Verbindung hergestellt werden sollte. Der Erstbewohner des Hauses war Majer Landau. Er war ein Enkel des Samuel Landau-Ochs, des Stammvaters dieser Familie. Im 17. Jahrhundert wurde das Haus kurzzeitig von dem aus Friedberg stammenden Juden David bewohnt, nachdem dieser nach seiner Einheirat in eine Frankfurter jüdische Familie in die Stättigkeit aufgenommen wurde. An die 150 Jahre lang diente dann das Haus Hellebarde als Stammhaus der Familie Rüsselsheim, die aus dem gleichnamigen Ort am Main stammte. Diese handelte mit "Zitz, Baumwollstoffen und anderen holländischen Waren" und stand in engen Geschäftsbeziehungen mit Amsterdam. Ein Mitglied der Familie, Moses Sußmann, wurde im November 1788 vom Herzog Karl August zu Sachsen-Weimar zum Hofagenten ernannt. Bei dem großen Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und wiederaufgebaut. Im Jahre 1879 übernahm es die Stadt zum Abbruch.