Die Frontbreite betrug ca. 3,89 Meter. Das Haus Handschuh entstand 1595 durch Abspaltung von dem hinter ihm gelegenen Haus Gemse. Es war ein Eckhaus, da an dieser Stelle eine kleine Seitenstraße von der Judengasse abbog, die zu einem Tor des Ghettos, dem sogenannten Judenbrückchen, führte. Um 1700 scheinen die Bewohner*innen des Hauses wohlhabend gewesen zu sein. Sie ernährten sich vom Handel mit Juwelen und "Schnüren", ein Luxusgut zur Ausschmückung von Kleidern, sowie vom Geldwechseln. Bei dem großen Brand in der Judengasse im Jahre 1711 wurde das Haus Handschuh zerstört und anschließend wiederaufgebaut. Nach der Emanzipation der Jüdinnen und Juden wurde es im Jahre 1843 von der Stadt übernommen und später abgebrochen.