Die Frontbreite betrug ca. 4,35 Meter. Das Haus zum Halbmond wurde 1563 erbaut. Seine ersten Bewohner*innen erhielten ihren Familiennamen nach den Namen des Hauses, also Halbmond. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren zwei Haushalte hier ansässig. Sie verkauften "Fettcrahm", also verschiedene, damals gebräuchliche Fettprodukte, und "Pferd Tecken", also Pferdelaken, und Zubehör für Pferde. Pferdehandel wurde damals von Juden intensiv betrieben, allerdings weniger in der Judengasse, als vielmehr im Frankfurter Umland. Im Haus Halbmond waren im 18. Jahrhundert auch Mitglieder der großen und mächtigen Familien Kann und Kulp ansässig. Teile dieser beiden Familien waren um 1750 in heftige Kämpfe um die Macht innerhalb der Jüdischen Gemeinde, den sogenannten Kann-Kulpschen Wirren verwickelt. Allerdings scheinen die im Haus Halbmond ansässigen Mitglieder der beiden Familien nicht unmittelbar an diesen Rivalitäten beteiligt gewesen zu sein. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Halbmond dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.