Die Frontbreite betrug ca. 4,70 Meter. Das Haus Grünes Schild wurde um 1540 erbaut. Es diente fast zweieinhalb Jahrhunderte verschiedenen Familien als Wohnung. Zur Zeit des großen Gassenbrandes 1711, als das Haus zerstört und anschließend wiederaufgebaut wurde, lebten hier vor allem Mitglieder der reichen und für Frankfurt bedeutenden Familie Schiff. Sie betrieben hier eine Firma in Wechsel- und Geldgeschäften. Besondere Bedeutung in der Geschichte der Judengasse erlangte das Haus Grünes Schild erst gegen Ende der Ghettozeit um 1800 und in den Jahrzehnten danach. In dieser Zeit machten es die Rothschilds zu ihrem "Stammhaus". Tatsächlich hatte die berühmteste unter Frankfurts jüdischen Familien aber nur kurz in dem Haus gelebt, denn erst 1780 war der Begründer des legendären Bankhauses, Mayer Amschel Rothschild, mit seiner Frau Gutle und seinen Kindern in das Haus eingezogen. Seine Söhne und Töchter verließen es im Erwachsenenalter, so dass bald nach seinem Tod 1812 nur noch seine Frau als einzige Rothschild in ihm wohnte. Gutle Rothschild wurde allerdings fast 100 Jahre alt und lebte im Haus Grünes Schild bis zu ihrem Tod im Jahre 1849. Sie blieb hier wohnen, obwohl der Zwang, im Ghetto zu wohnen, damals schon seit Jahrzehnten aufgehoben war. Nach dem Tod der Gutle machte man das Haus zu einem Museum der Familie Rothschild. Als einziges Haus hat es den Abbruch der Judengasse überlebt. Erst die Bombenangriffe des 2. Weltkriegs vernichteten es.