Die Frontbreite betrug ca. 3,70 Meter. Das Haus Grüne Tür wurde 1574 im Zuge von Neuaufteilungen des Geländes, wie sie in der Judengasse aufgrund der Enge des Areals häufig vorkamen, erbaut. Zunächst war das Gelände, auf dem das Haus stand, selbst vom Haus an der Pforte abgetrennt worden. Fünf Jahre später trennte man davon wiederum erneut Geländestreifen ab, auf denen dann die Nachbarhäuser Wechsel und Rote Tür gebaut wurden. Das Haus hatte zeitweise sehr viele Bewohner*innen. Die Visitationsliste von 1709 weist vier Haushaltungen mit insgesamt 30 Personen aus. Etwa zwei Drittel davon waren Kinder oder Jugendliche; in einem Haushalt wohnte auch ein Student. Die Bewohner*innen des Hauses betrieben vor allem Handel. Verkauft wurden Seidenwaren, Tücher, Leinwand und Kleider sowie Ochsenhäute, die in größerem Umfang zur Herstellung von Leder notwendig waren. Die Bewohner*innen des Hauses wechselten im Laufe der Zeit. Vor allem haben hier Mitglieder der Familie Stiebel gelebt, aus der der bekannte Arzt Friedrich Stiebel hervorgegangen ist. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Grüne Tür dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.