Die Frontbreite betrug ca. 5,40 Meter. Das Haus Goldstein wurde 1604/05 erbaut. Von seiner Lage her war es eher ein Hinterhaus, denn es lag hinter dem unmittelbar an der Gasse gelegenen Haus Birnbaum. Dennoch wurde es als eigene Steuereinheit geführt und hat bei der Nummerierung der Häuser 1761 eine eigene Nummer erhalten. Das Hauszeichen Goldstein war vermutlich ein Bild des Hofes Goldstein, der vor den Toren der Stadt lag. Er hatte zu Frankfurt gehört und war 1552 zerstört worden. Das Wohnhaus Goldstein war mit ca. 5,40 Metern angesichts der engen Verhältnisse in der Judengasse recht breit. In ihm wohnten zumeist Familien, die im Geschäfts- und Gemeindeleben der Frankfurter Jüdinnen und Juden nicht besonders in Erscheinung traten. Nach den Visitationslisten waren die Bewohner*innen des Hauses um 1700 vorwiegend im Tuchhandel tätig. Von einem Familienoberhaupt heißt es, er handle außerhalb mit Frucht. Wahrscheinlich betätigte er sich in größerem Stil im Weizenhandel. Von einer anderen Familie des Hauses heißt es hingegen nur, sie sei arm. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Goldstein dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.