Die Frontbreite betrug ca. 2,80 Meter. Das Haus Goldene Tür bestand aus einem Vorder- und einem Hinterhaus. Beide entstanden nach 1614 durch Abspaltung von den Nachbarhäusern Rote Tür und seinem Hinterhaus Schwarze Tür. Wichtig unter den Bewohner*innen des Hauses war vor allem ein Zweig der Familie Kulp, die eine der reichen und angesehenen Familien unter Frankfurts Jüdinnen und Juden war. Die Familie Kulp war führend bei jenen heftigen Machtkämpfen innerhalb der Jüdischen Gemeinde um 1750, die als die sogenannten Kulp-Kannschen Wirren in die Stadtgeschichte eingegangen sind. Der erste Kulp im Haus Goldene Tür war Salomon Kulp, der aus dem schräg gegenüberliegenden Haus Roseneck kam. Einige seiner Nachkommen bewohnten weiterhin sein neues Wohnhaus. Salomon kam im November 1734 auf eine ungewöhnliche Art zu Tode: Er ertrank beim Bad in der Mikwe. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Goldene Tür dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.