Die Frontbreite betrug ca. 3,10 Meter. Das Haus Goldene Arche taucht seit etwa 1660 als selbständige Einheit auf. Es entstand, indem man das Nachbarhaus Sichel durch eine Scheidewand zweiteilte. In diesem Haus wohnte um 1700 Löb Deutz. Von ihm ist bekannt, dass er sehr große Proviantlieferungen für die kaiserliche Armee tätigte. Er verpflichtete sich im Jahre 1677 seinem Schwiegervater, dem nachmaligen kaiserlichen Hoffaktor Samuel Wolf Oppenheimer aus Heidelberg, innerhalb weniger Wochen fast 700 Tonnen Getreide und Mehl zu liefern. Gleichzeitig verpflichtete er sich gegenüber einem anderen Partner, noch einmal halb so viel Korn bereit zu stellen. Die Vorfinanzierung dieses großen Geschäftes war nicht einfach. Löb konnte es nicht allein bewältigen und bildete mit Moses Haas zum Goldenen Haas und mit dem christlichen Kaufmann Reuß eine Art Konsortium. Um die große Menge Korn und Mehl termingerecht bereitstellen zu können, ließ er auf den vier städtischen und den drei Frankfurter Dorfmühlen Tag und Nacht mahlen. Dennoch gelang es ihm nicht, die Lieferfristen einzuhalten, weshalb er wahrscheinlich eine vertraglich festgelegte Konventionalstrafe bezahlen musste. Löb Deutz machte bei seinen Geschäften wahrscheinlich keine allzu großen Gewinne. Seine Nachkommen waren wenig bemittelte Handelsleute. Das Haus Goldene Arche, in dem er lebte, wurde auch von anderen Familien bewohnt, so etwa von der reichen und für Frankfurt bedeutenden Familie Schiff, die darin ein Geschäft mit Bandwaren und Knöpfen betrieb. Bei dem großen Brand in der Judengasse im Jahre 1711 wurde das Haus Goldene Arche zerstört und anschließend wiederaufgebaut. Nach der Emanzipation der Jüdinnen und Juden wurde es im Jahre 1879 von der Stadt übernommen und abgerissen.