Die Frontbreite betrug ca. 2,67 Meter. Das Haus Goldenes Herz ist in der Baugeschichte der Judengasse erst sehr spät, nämlich seit dem Ende des 17. Jahrhunderts nachweisbar. Das Grundstück, auf dem das Haus stand, war zuvor allerdings schon bebaut. Hier stand das Haus Fraß, das vermutlich schon im 16. Jahrhundert errichtet worden war. Durch verschiedene Umbauten und Neuaufteilungen des Geländes entstand an seiner Stelle dann das Haus Goldenes Herz und sein Nachbarhaus Notstall. Mit einer Frontbreite von nur wenig mehr als zweieinhalb Metern gehörte das Goldene Herz zu den kleineren Häusern in der Gasse. Dennoch diente es zu Beginn des 18. Jahrhunderts drei Familien als Wohnung. Sie ernährten sich vom Handel mit Kleidern, mit Leinwand und mit anderen Textilien. Sie gehörten damit wahrscheinlich zur Mittelschicht in der Judengasse. Bei dem großen Brand in der Judengasse im Jahre 1711 wurde das Haus Goldenes Herz zerstört und anschließend wiederaufgebaut. Nach der Emanzipation der Jüdinnen und Juden wurde es im Jahre 1843 von der Stadt übernommen und später abgebrochen.