Die Frontbreite betrug ca. 1,90 Meter. Das Haus Enge Tür wurde um 1575 von Hajim, Sohn des Jakob zum Bären, auf einem damals noch leerstehenden Platz zwischen den Häusern Kranich und Pflug errichtet. Es erhielt, vermutlich wegen seiner extremen Schmalheit von knapp 2 Metern, den Namen Enge Tür. Für das Jahr 1796 ist die letzte Hauszinszahlung für das Haus überliefert, möglicherweise wurde es danach mit dem Nachbarhaus Kranich zusammengelegt. Die Bewohner des Hauses gehörten unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten an. Im 17. Jahrhundert lebte hier der Leinwand- und Spitzenhändler Jakob Glogau, genannt Schlesinger, aus Großglogau in Schlesien. Sein Sohn war vermutlich der kaiserliche Hoffaktor Max Schlesinger, welcher ein kaiserliches Zollbefreiungspatent, ein wichtiges Handelsprivileg, besaß. Im Jahre 1677 zog auch der jüdische Arzt Löb Wallich, genannt Rofe, in das Haus ein und verblieb hier mit seiner Familie bis zu seinem Tod im Jahre 1735. Im Jahre 1694 wurde eine Metzgerin registriert sowie ein fremder Jude, der schon seit sechs Jahren im Haus wohnte und mit Federn (für Bettdecken) handelte. Bei dem großen Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und wiederaufgebaut. Im Jahre 1862 übernahm es die Stadt zum baldigen Abbruch.