Die Frontbreite betrug ca. 4,30 Meter. Das Haus Einhorn wurde im ausgehenden 15. oder in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Eckhaus an jener kleinen Seitengasse, die bei der Synagoge von der Judengasse abbog, erbaut. Es war offenbar eines der wohlhabendsten Häuser. Die Bewohner*innen entstammten unter anderem der reichen Familie Beer, die von der bedeutenden Familie Haas abstammte und verwandt war mit der ebenfalls reichen und mächtigen Familie Kann. Aus den Visitationslisten geht hervor, dass ein Teil der Bewohner*innen um 1700 von Renten, also von Vermögen, leben konnten. Kurze Zeit später wiederum lässt sich ein Juwelenhandel nachweisen. Der Haushalt des Emmanuel Beer schließlich war so vornehm, dass er sich 1709 einen Diener und drei Mägde leisten konnte. Dies war in der Judengasse eine verhältnismäßig hohe Gesindezahl. Bei dem großen Brand in der Judengasse im Jahre 1711 wurde das Haus Einhorn zerstört und anschließend wiederaufgebaut. Nach der Emanzipation der Jüdinnen und Juden wurde es im Jahre 1883 von der Stadt übernommen und abgebrochen.