Die Frontbreite betrug ca. 3,60 Meter. Das Haus Eichhorn wurde um 1600 von Josef aus dem Nachbarhaus Wechsel erbaut. Er hatte das Haus für seine Söhne errichtet, die dann aus dem Wechsel dorthin gezogen sind. In dem Haus gab es bis zu vier Haushaltungen. Ihre Bewohner*innen gehörten wahrscheinlich zu den weniger wohlhabenden Kreisen der Judengasse. Über eine Familie heißt es 1703 in den Visitationslisten: "sind arm"; von einer anderen, sie handle mit "allerhand, was ihnen zukommt"; sie waren also Krämer oder Hausierer. Vom Vater einer weiteren Familie des Hauses heißt es "hält Schul". Schließlich gab es eine Familie, die sich vom Verkauf von Leinwand ernährte. Für das Haus, in dem zeitweise immerhin bis zu 20 Personen wohnten, wurde mit 7 Gulden ein vergleichsweise niedriger Haus- und Grundzins entrichtet. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Eichhorn dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.