Die Frontbreite betrug ca. 7,70 Meter. Das Haus Bunte Kanne wurde 1515 erbaut. Zunächst trug es den Hausnamen „Stern“. Erst als im Jahre 1644 Samuel Kann, ein Mitglied der reichen und mächtigen Familie Kann, das Haus gekauft hatte, wurde es in Bunte Kanne umbenannt. In der Judengasse kam es häufig vor, dass die Bewohner*innen den Namen ihres Hauses als Familiennamen annahmen. Hier war es umgekehrt: man hatte das Haus nach dem neuen Besitzer, Kann, benannt. Samuel Kann ließ das Haus 1655 neu erbauen. Mit einer Frontbreite von ca. 7,70 Metern war es eines der größten und schönsten Häuser in der Judengasse. Die Bewohner*innen in den folgenden Jahrzehnten waren meist Mitglieder der miteinander verwandten Familien Kann und Stern. Sie gehörten zum Kreis der wohlhabenden Gassenbewohner*innen. Um 1700 betrieben sie Wechselgeschäfte und Handel mit Juwelen. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Bunte Kanne dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.