Die Frontbreite betrug ca. 3,70 Meter. Das Haus Birnbaum entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, als das Nachbarhaus Buchsbaum dreigeteilt wurde. Wie seine Nachbarhäuser, mit denen es durch die Geländeaufteilung baugeschichtlich verbunden war, hatte es auch einen Baumnamen als Hausnamen erhalten. Südlich grenzte es direkt an die Synagoge. Nicht nur das Haus war durch Abtrennung vom Haus Buchsbaum entstanden, auch die ersten Bewohner*innen kamen von dort. Der hier wohnende Zweig der Familie Buchsbaum nahm aber bald den Namen des neuen Hauses als Familiennamen an und nannte sich fortan Birnbaum. Auch andere Familien wohnten später noch hier, so insbesondere die Familie Flesch, deren Name durch ihr Herkunftshaus, die Flasche, gebildet und ins neue Haus mitgenommen worden war. Die um 1700 hier ansässigen Familienväter waren zumeist Händler von Beruf. Sie handelten mit Kupfer und Zinn, mit Silber oder mit Kleidern. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Birnbaum dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.